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Donnerstag, 18. Oktober 2012

Treffer zählen:COUNT_HITS und Mixed Queries zusammen!

Vor nun schon fast vier Jahren hatten wir bereits ein Blog-Posting zum Thema "Treffer zählen mit Oracle TEXT" veröffentlicht. Zusammengefasst kann man sagen, dass man nach Möglichkeit immer mit CTX_QUERY.COUNT_HITS arbeiten sollte. Diese Prozedur stellt sicher, dass die Zählung ausschließlich im Textindex stattfindet und dass (teure) Zugriff auf die Basistabelle unterbleiben.
set serveroutput on

declare
  v_number number;
begin
  v_number := ctx_query.count_hits(
    index_name => 'MY_FULLTEXT_IDX',
    text_query => 'oracle and text',
    exact =>      true
  );
  dbms_output.put_line('Anzahl Treffer: '||v_number);
end;
/
 
Anzahl Treffer: 2657
Doch was ist, wenn der Oracle Textindex mit dem in Oracle11g neuen Feature Composite Domain Index erstellt wird ...?
CREATE INDEX comp_ind ON customers(cust_first_name)
INDEXTYPE IS ctxsys.context
FILTER BY cust_id, cust_year_of_birth
ORDER BY cust_year_of_birth
Der Composite Domain Index nimmt die in der FILTER BY-Klausel angegebenen Spalten mit in den Volltextindex auf und führt mixed Queries wie die folgende dann allein mit Hilfe des Oracle TEXT Index aus.
SELECT cust_id FROM customers
WHERE contains (cust_first_name, 'A% or D% or N% or B%') > 0 AND cust_year_of_birth > 1970 
/
Wenn nun die Treffer gezählt werden sollen, tut man sich bei der Nutzung von CTX_QUERY.COUNT_HITS etwas schwer ... denn wo soll man das Filterkriterium cust_year_of_birth > 1970 einsetzen ...?
FUNCTION COUNT_HITS RETURNS NUMBER
 Argument Name                  Typ                     In/Out Defaultwert?
 ------------------------------ ----------------------- ------ --------
 INDEX_NAME                     VARCHAR2                IN
 TEXT_QUERY                     VARCHAR2                IN
 EXACT                          BOOLEAN                 IN     DEFAULT
 PART_NAME                      VARCHAR2                IN     DEFAULT
Die Lösung ist einfacher, als man denkt: Denn für jede der in der FILTER BY-Klausel angegebenen Spalten bildet Oracle TEXT eine SDATA-Section gleichen Namens. In diesem Fall haben wir also die SDATA Sections CUST_YEAR_OF_BIRTH und CUST_ID. Und diese lässt sich nun auch als Teil der CONTAINS-Abfrage explizit ansprechen. Die CONTAINS-Abfrage mit SDATA-Section sieht dann so aus ...
'A% or D% or N% or B% and SDATA(cust_year_of_birth > 1970) 
Eingesetzt in CTX_QUERY.COUNT_HITS ...
set serveroutput on

declare
  v_number number;
begin
  v_number := ctx_query.count_hits(
    index_name => 'COMP_IND',
    text_query => 'A% or D% or N% or B% and SDATA(cust_year_of_birth > 1970)',
    exact =>      true
  );
  dbms_output.put_line('Anzahl Treffer: '||v_number);
end;
/
 
Anzahl Treffer: 1623
Mehr Information in der Oracle Dokumentation - TEXT Reference.

Dienstag, 13. März 2012

Nochmal USER_DATASTORE: Ein umfassendes Beispiel - Teil I

Da wir immer wieder gefragt werden, wie man einen User Datastore mit Oracle TEXT erstellt und auch sehr oft bemerken, dass ein User Datastore DIE Lösung für alle möglichen Suchszenarien ist, möchten wir dieses Blog-Posting nochmals dem User Datastore widmen. Das Beispiel heute ist etwas anspruchsvoller: Wir möchten eine Mitarbeitersuche im Oracle-Beispielschema HR umsetzen. Die zu indizierenden, suchrelevanten Daten sind über mehrere Tabellen verteilt (genau 7) - dennoch soll genau ein Index entstehen, über den ein Mitarbeiter anhand aller möglicher Suchkriterien gefunden werden kann.
  • Anhand des Namens, auch Ähnlichkeitssuche soll möglich sein
  • Anhand der Abteilung
  • Anhand des Ortes, des Landes, der Region
  • Anhand des Jobs
  • Anhand des Managers
Man kann sich schon vorstellen, dass die Lösung dieser Aufgabe mit "klassischem" SQL nicht besonders einfach ist. Aber Oracle TEXT passt hier genau. Zur Verdeutlichung nochmals eine Übersicht über die vorhandenen, zu indizierenden Tabellen.
Damit man die Physik der eigentlichen Datentabellen beliebig ändern kann, werden wir den Volltextindex komplett davon lösen. Es wird also eine eigene "Suchtabelle" angelegt, auf die später der Index erzeugt wird. Damit wir beim Anzeigen der Trefferliste nicht zu den eigentlichen Datentabellen joinen müssen, nehmen wir alle Informationen, die in der Trefferliste angezeigt werden sollen, hier mit auf. Wobei das "nur" die Daten sind, die potenziell in der Trefferliste dargestellt werden - in den Index werden noch mehr Daten aufgenommen.
create table employees_search(
  employee_id      number(6) primary key,
  FIRST_NAME       varchar2(20),
  LAST_NAME        varchar2(25),
  EMAIL            varchar2(25),
  PHONE_NUMBER     varchar2(20),
  JOB_TITLE        varchar2(35),
  DEPARTMENT_NAME  varchar2(30),
  POSTAL_CODE      varchar2(12),
  CITY             varchar2(30),
  COUNTRY_NAME     varchar2(40)
)
/

insert into employees_search(
  select 
    e.EMPLOYEE_ID,
    e.FIRST_NAME,
    e.LAST_NAME,
    e.EMAIL,
    e.PHONE_NUMBER,
    j.JOB_TITLE,
    d.department_name,
    l.postal_code,
    l.city,
    c.country_name
  from 
    employees e 
      join jobs j on (j.job_id = e.job_id)
      join departments d on (d.department_id = e.department_id)
      join locations l on (d.location_id = l.location_id)
      join countries c on (c.country_id = l.country_id)
)
/
Als nächstes wird die Prozedur erstellt, welche die zu indizierenden Daten aufbereitet. Oracle TEXT wird diese Prozedur später für jede Zeile der zu indizierenden Tabelle (EMPLOYEES_SEARCH) aufrufen und das, was die Prozedur zurückgibt, indizieren. Der PL/SQL-Code sollte dann die zu indizierenden Daten aus allen Tabellen "zusammensammeln" und dabei möglichst effizient arbeiten. Wir bedienen uns eines expliziten Cursors in einem Helper-Package. Da wir den Index auf die Tabelle EMPLOYEES_SEARCH erzeugen wollen, müssen wir mit dem Cursor, anhand einer ROWID aus dieser Tabelle, alle Daten zusammenstellen.
create or replace package emp_suche_uds_helper is
 cursor emp_suche_cur (emp_rid rowid) is
  select 
    e.EMPLOYEE_ID,
    e.FIRST_NAME || ' ' || e.LAST_NAME as full_name,
    e.EMAIL,
    e.PHONE_NUMBER,
    to_char(e.hire_date, 'YYYY-MM-DD') hire_date,
    m.first_name || ' ' ||m.last_name as mgr_full_name,
    j.JOB_TITLE,
    d.department_name,
    l.street_address,
    l.postal_code,
    l.city,
    l.state_province,
    c.country_name,
    r.region_name
  from 
    employees_search es 
      join employees e on (e.employee_id = es.employee_id) 
      join jobs j on (j.job_id = e.job_id)
      join departments d on (d.department_id = e.department_id)
      join locations l on (d.location_id = l.location_id)
      join countries c on (c.country_id = l.country_id)
      join regions r on (r.region_id = c.region_id)
      left outer join employees m on (m.employee_id = e.manager_id)
  where es.rowid = emp_rid;
end emp_suche_uds_helper;
/ 
sho err
Danach kommt die eigentliche Prozedur für den User Datastore. Beachtet bitte immer deren Signatur - die ist von Oracle TEXT vorgegeben:
  • Als erstes wird eine ROWID als IN-Parameter erwartet.
  • Der zweite Parameter muss IN OUT und vom Datentyp VARCHAR2, CLOB oder BLOB sein.
Der Code sieht dann wie folgt aus.
create or replace procedure emp_suche_uds_proc(
  rid         in rowid,
  tlob        in out nocopy varchar2
) is
  l_row emp_suche_uds_helper.emp_suche_cur%ROWTYPE;
begin
  if emp_suche_uds_helper.emp_suche_cur%ISOPEN then 
    close emp_suche_uds_helper.emp_suche_cur;
  end if;
 
  open emp_suche_uds_helper.emp_suche_cur(rid);
  fetch emp_suche_uds_helper.emp_suche_cur into l_row;
  tlob := 
    '<EMPLOYEE_ID>'      || l_row.employee_id     || '</EMPLOYEE_ID>'      ||
    '<FULL_NAME>'        || l_row.full_name       || '</FULL_NAME>'        ||
    '<ND_FULL_NAME>'     || l_row.full_name       || '</ND_FULL_NAME>'     ||
    '<EMAIL>'            || l_row.email           || '</EMAIL>'            ||
    '<PHONE_NUMBER>'     || l_row.phone_number    || '</PHONE_NUMBER>'     ||
    '<HIRE_DATE>'        || l_row.hire_date       || '</HIRE_DATE>'        ||
    '<MGR_FULL_NAME>'    || l_row.mgr_full_name   || '</MGR_FULL_NAME>'    ||
    '<ND_MGR_FULL_NAME>' || l_row.mgr_full_name   || '</ND_MGR_FULL_NAME>' ||
    '<JOB_TITLE>'        || l_row.job_title       || '</JOB_TITLE>'        ||
    '<DEPARTMENT_NAME>'  || l_row.department_name || '</DEPARTMENT_NAME>'  ||
    '<STREET_ADDRESS>'   || l_row.street_address  || '</STREET_ADDRESS>'   ||
    '<POSTAL_CODE>'      || l_row.postal_code     || '</POSTAL_CODE>'      ||
    '<CITY>'             || l_row.city            || '</CITY>'             ||
    '<STATE_PROVINCE>'   || l_row.state_province  || '</STATE_PROVINCE>'   ||
    '<COUNTRY_NAME>'     || l_row.country_name    || '</COUNTRY_NAME>'     ||
    '<REGION_NAME>'      || l_row.region_name     || '</REGION_NAME>';
  close emp_suche_uds_helper.emp_suche_cur;
end emp_suche_uds_proc;
/
sho err
Als nächstes sollte man die Prozedur mal testen - eine ROWID der Tabelle EMPLOYEES_SEARCH reingeben und es sollte ein XML-Dokument zurückkommen. Mit SQL*Plus sieht der Test dann so aus ...
SQL> var XML varchar2(4000);
SQL> exec emp_suche_uds_proc('AAArJdAAEAAAJx7AAA', :XML);
SQL> print

XML
--------------------------------------------------------------------------------
<EMPLOYEE_ID>198</EMPLOYEE_ID><FULL_NAME>Donald OConnell</FULL_NAME><ND_FULL_NAM
E>Donald OConnell</ND_FULL_NAME><EMAIL>DOCONNEL</EMAIL><PHONE_NUMBER>650.507.983
3</PHONE_NUMBER><HIRE_DATE>2007-06-21</HIRE_DATE><MGR_FULL_NAME>Kevin Mourgos</M
GR_FULL_NAME><ND_MGR_FULL_NAME>Kevin Mourgos</ND_MGR_FULL_NAME><JOB_TITLE>Shippi
ng Clerk</JOB_TITLE><DEPARTMENT_NAME>Shipping</DEPARTMENT_NAME><STREET_ADDRESS>2
011 Interiors Blvd</STREET_ADDRESS><POSTAL_CODE>99236</POSTAL_CODE><CITY>South S
an Francisco</CITY><STATE_PROVINCE>California</STATE_PROVINCE><COUNTRY_NAME>Unit
ed States of America</COUNTRY_NAME><REGION_NAME>Americas</REGION_NAME>

Puristen mögen einwenden, dass dies gar kein richtiges XML-Dokument ist - denn es fehlt das Root-Tag. Aber das ist Oracle TEXT egal: Ein Root-Tag braucht es nicht unbedingt, also verzichten wir darauf. Wenn die PL/SQL-Prozedur soweit funktioniert, können wir damit beginnen, sie im Oracle TEXT Dictionary zu registrieren. Dazu werden Preference-Objekte erzeugt. Wir beginnen mit der Datastore-Preference:
begin
  ctx_ddl.drop_preference(
    preference_name => 'employee_ds'
  );
end;
/
sho err

begin
  ctx_ddl.create_preference(
    preference_name => 'employee_ds',
    object_name     => 'user_datastore'
  );
  ctx_ddl.set_attribute(
    preference_name => 'employee_ds',
    attribute_name  => 'procedure',
    attribute_value => 'emp_suche_uds_proc'
  );
end;
/
sho err
Jetzt könnte man den Index schon erzeugen und über alle Attribute suchen. Allerdings wollen wir noch zwei Dinge zusätzlich:
  • Wir wollen auch gezielt nach bestimmten Attributen suchen, also nach Manager, Abteilung oder Adresse
  • Für den Employee- und den Managernamen gezielt das Feature "Name Search" einsetzen. Aus diesem Grund sind beide Namen im generieren XML auch zweimal enthalten (FULL_NAME und ND_FULL_NAME, MGR_FULL_NAME und ND_MGR_FULL_NAME).
  • Wir wollen für das HIREDATE die in Version 11 neu eingeführten SDATA-Sections nutzen. Damit wird es möglich, eine Datumssuche (<, >) über den Volltextindex zu machen.
begin
  ctx_ddl.drop_section_group(
    group_name    => 'employee_sg'
  );
end;
/

begin
  ctx_ddl.create_section_group(
     group_name      => 'employee_sg',
     group_type      => 'XML_SECTION_GROUP'
  );
  /*
   * Einfache "Field Sections" für die Suchelemente. Der letzte Parameter legt fest,
   * ob der Section-Name bei Suchen angegeben werden muss ("false") oder ob es auch
   * ohne geht ("true"). 
   */
  ctx_ddl.add_field_section('employee_sg', 'EMPLOYEE_ID',      'EMPLOYEE_ID',      false);
  ctx_ddl.add_field_section('employee_sg', 'FULL_NAME',        'FULL_NAME',        false);
  ctx_ddl.add_field_section('employee_sg', 'EMAIL',            'EMAIL',            false);
  ctx_ddl.add_field_section('employee_sg', 'PHONE_NUMBER',     'PHONE_NUMBER',     false);
  ctx_ddl.add_field_section('employee_sg', 'MGR_FULL_NAME',    'MGR_FULL_NAME',    false);
  ctx_ddl.add_field_section('employee_sg', 'JOB_TITLE',        'JOB_TITLE',        false);
  ctx_ddl.add_field_section('employee_sg', 'DEPARTMENT_NAME',  'DEPARTMENT_NAME',  false);
  ctx_ddl.add_field_section('employee_sg', 'STREET_ADDRESS',   'STREET_ADDRESS',   false);
  ctx_ddl.add_field_section('employee_sg', 'POSTAL_CODE',      'POSTAL_CODE',      false);
  ctx_ddl.add_field_section('employee_sg', 'CITY',             'CITY',             false);
  ctx_ddl.add_field_section('employee_sg', 'STATE_PROVINCE',   'STATE_PROVINCE',   false);
  ctx_ddl.add_field_section('employee_sg', 'COUNTRY_NAME',     'COUNTRY_NAME',     false);
  ctx_ddl.add_field_section('employee_sg', 'REGION_NAME',      'REGION_NAME',      false);
  /*
   * Auf das Hiredate soll die Suche auch mit ">" und "<" möglich sein, daher SDATA-Section 
   */
  ctx_ddl.add_sdata_section('employee_sg', 'HIRE_DATE',        'HIRE_DATE',        'DATE');
  /*
   * Zusätzliche NDATA-Sections für Namenssuche 
   */
  ctx_ddl.add_ndata_section('employee_sg', 'ND_MGR_FULL_NAME', 'ND_MGR_FULL_NAME');
  ctx_ddl.add_ndata_section('employee_sg', 'ND_FULL_NAME',     'ND_FULL_NAME'    );
end;
/
sho err
Es werden drei unterschiedliche Section-Typen innerhalb der Section Group employee_sg erzeugt. Eine Field Section ist der einfachste Typ: In einer solchen Section kann einfacher Text stehen, der normal indiziert wird. Untertags sind jedoch nicht erlaubt; geschachtelte Strukturen müssen als Zone-Sections deklariert werden - die brauchen aber etwas mehr Platz im Index. Wichtig beim Aufruf von ADD_FIELD_SECTION ist der letzte Parameter VISIBLE. Wird er auf "false" gesetzt, so muss die Section bei der Suche stets angebenen werden - es muss also immer "MILLER within (FULL_NAME)" gesucht werden. Steht er auf "true", kann man auch einfach nur nach "MILLER" suchen - letzteres macht den Index aber auch größer - man muss einfach anhand der Anforderungen entscheiden. Mehr zu Zone- und Field-Sections findet Ihr hier.
Für die Namenssuche haben wir, wie schon gesagt, zusätzliche XML-Tags erzeugt - für diese Tags werden eigene NDATA-Sections erzeugt. Diese machen die in 11.2 neu eingeführte Name Search möglich. Man kann also für eine Namenssuche entweder mit der "normalen" Fuzzy-Suche arbeiten, oder, wenn diese "nicht genug" findet, die spezielle Namenssuche anwerfen.
Als nächstes legen wir eine Wordlist-Preference an. Damit werden wir einige Einstellungen für Name Search vornehmen und allgemein Dinge wie die Reduktion von diakritischen Zeichen auf ihre Grundformen aktivieren. Ein Herr "Müller" wird also als "MULLER" in den Index geschrieben - man kann ihn dann entweder als Müller oder als Muller finden - letzteres ist wichtig, wenn international gearbeitet werden soll - schließlich ist nicht jede Tastatur mit deutschen Umlauten gesegnet. Im folgenden werden die dazu nötigen Wordlist und Lexer Preferences eingestellt.
begin
 ctx_ddl.drop_preference('employee_wl');
end;
/
sho err

begin
  ctx_ddl.create_preference('employee_wl', 'BASIC_WORDLIST');
  ctx_ddl.set_attribute('employee_wl', 'NDATA_ALTERNATE_SPELLING', 'TRUE');
  ctx_ddl.set_attribute('employee_wl', 'NDATA_BASE_LETTER',        'TRUE');
end;
/
sho err


begin
 ctx_ddl.drop_preference('employee_lx');
end;
/
sho err

begin
  ctx_ddl.create_preference('employee_lx', 'BASIC_LEXER');
  ctx_ddl.set_attribute('employee_lx', 'MIXED_CASE',       'NO');
  ctx_ddl.set_attribute('employee_lx', 'BASE_LETTER',      'YES');
  ctx_ddl.set_attribute('employee_lx', 'BASE_LETTER_TYPE', 'GENERIC');
end;
/
sho err
Mehr Informationen zu den verfügbaren Einstellungen findet sich in der Dokumentation:
Nun ist es geschafft. Wir können den Index (endlich) anlegen.
create index ft_employee_suche on employees_search(last_name)
indextype is ctxsys.context
parameters('
  datastore      employee_ds
  section group  employee_sg
  wordlist       employee_wl
  lexer          employee_lx
  stoplist       ctxsys.empty_stoplist
  memory 500M
')
/
Wenn der Index fertig ist, kann man suchen ... die SQL-Abfrage sieht immer etwa so aus ..
select employee_id, first_name, last_name from employees_search 
where contains(last_name, '{contains-query}') > 0
  • Suche nach einem "Accountant" namens "Higins" oder so ähnlich:
    ?Higins within (FULL_NAME) and ?Accountant within (JOB_TITLE)
  • Suche nach dem Team von einem Manager, dessen Name irgendwie auf "assuriz" endet (klassisch mit "Fuzzy" findet nichts):
    ?assuriz within (MGR_FULL_NAME)
  • Suche nach dem Team von einem Manager, dessen Name irgendwie auf "assuriz" endet (Name Search ist erfolgreich):
    NDATA(ND_MGR_FULL_NAME, assuriz)
  • Mit Name Search kann man Vor- und Nachnamen auch verdrehen:
    NDATA(FULL_NAME, Baer Hermann)
  • Alle Angestellten in Oxford, die nach dem 01.01.2008 eingestellt wurden:
    Oxford within (CITY) and SDATA(HIRE_DATE >= '2008-01-01')
Es sind beliebige Abfragen denkbar. Innerhalb von CONTAINS kann man ja mit AND, OR, NOT arbeiten und sich damit beliebig komplexe Abfrageausdrücke überlegen. Und das alles wird aus ein- und demselben Index bedient und zusätzlich hat man noch linguistische Features wie die Base-Letter Konvertierung (Ä -> A), Ähnlichkeits- und Namenssuche. Für Suchapplikationen (bspw. im Callcenter) kann Oracle TEXT so eine sehr mächtige Angelegenheit sein und durchaus auch mit spezieller Software mithalten. Und bei allem immer im Auge behalten: Oracle TEXT ist in der Datenbank "drin" und kostet nix extra!.
Es bleibt nun die Frage, was bei Datenänderungen (DML) an den zugrundeliegenden Tabellen passiert. Soviel vorab: Der bis hierher angelegte Index bekommt von etwaigen Änderungen überhaupt nichts mit. Um ihn zu aktualisieren, müsste man ihn neu bauen - und für manche Anwendungen würde das vielleicht auch in einem nächtlichen Wartungsfenster reichen. Andere Anwendungen brauchen eher einen ständig aktuellen Index - und wie man das macht, erfahrt Ihr im nächsten Blog-Posting.

Dienstag, 7. Juli 2009

Mixed Queries in 11g

MDATA Sections sind in 10g eingeführt worden, um gemischte Abfragen (auch mixed queries genannt) - also Abfragen mit Text- und relationalen Anteilen, besser handhaben zu können. Generell können damit kurze Textfelder(sogenannte Metadaten), die als Ganzes im Textindex indiziert wurden, einfach abgefragt werden. Mehr Informationen zur MDATA-Nutzung finden Sie Metadatensuche mit MDATA Blog und im MData Section und MULTI_COLUMN_DATASTORE Blog. Abfragen auf die Metadaten wie prod_list_price und flag sehen dann beispielsweise folgendermassen aus:

SELECT prod_id, prod_list_price, prod_desc
FROM products
WHERE contains (prod_desc, 'Card AND MDATA(prod_list_price, 69.99)
AND MDATA(flag,N)') > 0;

Ein wichtiger Unterschied zu gewohntem Sectionverhalten ist, dass MDATA Bereiche transaktionell verändert werden können, ohne den Rest des Index zu beeinträchtigen bzw. zu re-indizieren. Nachteile dieser Technologie ist die Tatsache, dass nur auf Gleichheit abgfragt werden kann und zusätzlich die MDATA Werte als einziges Token behandelt und minimal normalisiert werden können (Whitespace-Entfernung etc). Daher ist in 11g eine weitere Form der Section Suche eingeführt worden - die SDATA Section (SDATA steht dabei für Structured Data). Die Indizierung der SDATA Section erlaubt Operationen wie Range Scans, Nutzung von Funktionen, Projektionen usw. So können neue Kombinationen aus Text und strukturierte Anteilen abgefragt werden. Um die Unterschiede aufzuzeigen, nehmen wir das Beispiel aus MData Section und MULTI_COLUMN_DATASTORE und verwenden dabei die neue SDATA Section. Wir belassen den MULTI_COLUMN_DATASTORE my_multi_pref, und erzeugen eine SDATA Section mit Namen prod_list_price.

connect sh/sh
execute ctx_ddl.drop_section_group('my_seg');
begin
ctx_ddl.create_section_group(group_name=>'my_seg',group_type=>'basic_section_group');
ctx_ddl.add_sdata_section('my_seg','PROD_LIST_PRICE','prod_list_price', 'NUMBER');
end;
/
DROP INDEX mdata_index;
DROP INDEX sdata_index;
CREATE INDEX sdata_index ON products(prod_desc)
INDEXTYPE IS ctxsys.context
PARAMETERS ('DATASTORE my_multi_pref SECTION GROUP my_seg sync (on commit)');

SELECT err_text FROM ctx_user_index_errors WHERE err_index_name = 'SDATA_INDEX';
no rows selected

Folgende Abfrageart mit dem SDATA-Operator ist nun möglich.

SELECT prod_id, prod_list_price, prod_desc FROM products
WHERE contains (prod_desc, 'Card AND SDATA(prod_list_price >= 69.99)') > 0;

   PROD_ID PROD_LIST_PRICE
---------- ---------------
PROD_DESC
--------------------------------------------------------------------------------
        25          112.99
SIMM- 8MB PCMCIAII card

        26          149.99
SIMM- 16MB PCMCIAII card

       138           69.99
256MB Memory Card

Untersucht man genauer die neuangelegten Objekte, wird man feststellen, dass ein zusätzliches Indexsegment, eine IOT-Tabelle mit Namen DR$SDATA_INDEX$S, erzeugt wurde.

Nun stellt sich die Frage, ob das Ganze nicht einfacher zu bewerkstelligen ist, ohne zusätzlich Sections zu verwenden. Die Antwort dazu gibt die neue Composite Domain Index Technologie. Mit nur einem CREATE INDEX-Kommando ohne zusätzliche SDATA Sections kann dies erreicht werden. Folgendes Kommando zeigt die Implementierung in unserem Fall. Die FILTER BY Klausel ermöglicht dabei die Teilabfrage auf die Spalte PROD_LIST_PRICE vollständig im Text-Index durchzuführen.

DROP INDEX sdata_index;

CREATE INDEX comp_index ON products(prod_desc)
INDEXTYPE IS ctxsys.context
FILTER BY prod_list_price;

Ein kurzer Blick auf die erzeugten Objekte, gibt den Hinweis darauf, dass die SDATA Technologie offensichtlich als Grundlage dient, da wir nun eine zusätzliche IOT-Tabelle DR$COMP_INDEX$S besitzen. Die Abfragen können nun im gewohnten Stil ohne Verwendung von speziellen Operatoren verwendet werden.

SELECT prod_id, prod_list_price, prod_desc 
FROM products
WHERE contains (prod_desc, 'Card')>0  AND prod_list_price <= 69.99;

   PROD_ID PROD_LIST_PRICE
---------- ---------------
PROD_DESC
--------------------------------------------------------------------------------
       136           32.99
64MB Memory Card

       137           52.99
128MB Memory Card

       138           69.99
256MB Memory Card

 
Mehr zur Composite Domain Index Technik in einem der nächsten Blogs.....

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